Episode 9

April 26, 2024

00:24:21

7 - Das OLAB - Der Abschied

Hosted by

Prof. Dr. Jürgen Radel Dipl.-Ing. Dr. Roland J. Schuster Samuel Friedl
7 - Das OLAB - Der Abschied
Gruppendynamik
7 - Das OLAB - Der Abschied

Apr 26 2024 | 00:24:21

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Show Notes

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Episode Transcript

[00:00:03] Speaker A: Herzlich willkommen zum Gruppendynamik-Podcast, wo wir über verschiedene Themen der Gruppendynamik sprechen. Und in dieser Episode, die Teil von mehreren Episoden ist, sprechen wir über das OLAP, das Organisationslaboratorium oder Organisationstraining, wie es auch genannt wird, und nehmen uns in jeder Episode kleinere Themen vor. Wir haben in der letzten Episode über die arbeit in der kleinen gruppe gesprochen dabei haben wir immer wieder auch thematisiert wie ist die arbeit im delegierten kreis haben noch mal kurz über das plenum auch gesprochen weil diese drei sachen natürlich sehr stark zusammenhängen und haben sehr unterschiedliche erlebnisse im organisationslaboratorium oder organisationstraining und wenn ich wir sage dann bin ich jürgen radl und roland schuster ist dabei was mich sehr freut herzlich willkommen herr schuster hallo hallo herr radl hallo Heute wollen wir mal ein bisschen sprechen über den Abschied nachdem wir jetzt mal zwei Episoden lang über die Arbeit in der kleinen Gruppe gesprochen haben geht das Organisationstraining ja irgendwann auch dem Ende zu und ich fand den Abschied extrem spannend weil ich hatte in den anderen Episoden immer mal wieder erzählt, dass ich das Gefühl hatte dass ich in einer sehr schönen Gruppe war so sehr wohlig war das sehr heimelig ich habe mich da sehr wohl gefühlt habe mich auch mal so ein bisschen zurückziehen können, und mich mal so ein bisschen hängen lassen auch was sehr sehr angenehm auch war hatte zwischendrin mal so den eindruck ich muss ein bisschen mehr gas geben, hab dann auch mal eine kleine gruppe thematisiert dass mir so eine mittagspause von ich weiß gar nicht glaub drei stunden zu lang ist und ob wir nicht ein bisschen produktiver sein können, Hab dann im nachgang aber festgestellt dass ich die drei stunden auch gebraucht hab einfach mal um see zu laufen den kopf ein stück weit frei zu kriegen also war gut mal geschwindigkeit rauszunehmen. Was jetzt am ende beim abschied wieder. Mich eingeholt hat weil ich normalerweise immer jemand bin der sehr stark getriggert ist von performance und leistung bringen und all solche sachen. und ich fand den abschied ganz interessant weil für mich die gruppe sehr stark zerfallen ist also es gab bei uns zwei mitglieder die mussten am abend vorher abreisen und der auftrag im urlaub ist ja kreieren sie eine organisation die eine entscheidung treffen kann, Und wir haben dann am ende uns dazu entschieden ich hoffe ich spoiler das jetzt nicht für andere leute die am urlaub teilnehmen und wenn dann haben sie zumindest sehr sehr viele. Episoden gehört bisher schon sind von da ist vielleicht egal also der spoiler war dass wir uns den auftrag gegeben haben. Auch unterstützt durch den staff dass wir die learnings mal auf arbeiten. und die den anderen gruppen dann mal vorstellen also am samstag gab es eine große abschlusskonferenz sozusagen abschlusspräsentation das hat uns als organisation sozusagen auf linie gebracht ein stück weit wieder und da kam dann auch das problem auf das zum beispiel wie gesagt zwei leute am abend vorher abreisen mussten also, die das finale ergebnis gar nicht mehr gesehen haben und dass ich zum beispiel ursprünglich war geplant bis 14 uhr aber ich musste so um 12 12 30 los um flieger zu bekommen und das hat auch mehrere andere betroffen was dann dazu geführt hat dass es am ende so ein bisschen zerfasert ist aus meiner sicht und ich fand diesen abschied ganz interessant weil am abend vorher war dann der auftrag okay wir stellen eine präsentation für den nächsten tag oder wir müssen jetzt überlegen wie präsentieren wir dinge und da ist sehr viel leben in mich reingekommen also da habe ich dann gesagt mensch jetzt muss ich hier was liefern habe ich dann lange gefragt warum habe ich jetzt auf einmal diesen druck warum fange ich jetzt auf einmal an hier so feuer zu kriegen, Und für mich ist es dieses, alles läuft auf diese eine Präsentation hin, vor allen anderen, vor dem Staff, und da will ich natürlich nicht blöd aussehen. Im Idealfall will ich gut aussehen, was auch immer das heißt, haben wir schon mehrfach darüber diskutiert in den Episoden, aber ich will auch nicht blöd aussehen, also da muss am Ende irgendwas stehen. Und das fand ich ganz interessant, wie mir dieser Performance-Druck zum einen selber in. [00:04:04] Speaker B: Den Weg gerät. [00:04:06] Speaker A: Weil ich dann blockiert bin ein Stück weit, weil ich so fokussiert bin. Und was ich auch interessant war, und das haben wir nur gelöst gekriegt mithilfe des Staffs, wir haben am Ende, als wir wirklich zuletzt am Abend überlegt haben, wie präsentieren wir das jetzt am nächsten Tag, haben wir uns so an Details festgebissen, so im Kreis gedreht, dass wir irgendwann den Staff reingeholt haben und gesagt haben, guck mal bitte drauf, irgendwas funktioniert hier nicht. Und wir haben dann festgestellt, Oder ich habe für mich festgestellt, dass ich ein Problem mit Abschied habe. Das ist eines der großen Learnings auch in dem Urlaub. Ich habe es oft schon gewusst, dieses unthought known, aber nie intensiv darüber nachgedacht, weil ein Abschied für mich immer mit Schmerzen verursacht ist. oder zusammenhängt und davon kann ich mich wunderbar ablenken wenn ich mich um in anführungszeichen wichtige dinge kümmern kann also sach themen für mich eine klassische verteilungs mechanismus ein klassisches psychisches verteilungs instrument sich ablenken von dem schmerz des abschiedes gerade weil es eine schöne heimelige gruppe war und sich dann auf sach themen zu konzentrieren die vermeintlich wichtig sind die aber dann wieder zu problemen und zu einem konflikt führen weil man sich da rein verbeißt ein Stück weit. Konflikt vielleicht auch ganz spannend als ein Instrument, der es natürlich einfacher macht, dann zu gehen. Also das war für mich ein extrem intensives Learning, dieses Problem mit dem Abschied. Einfach mal zu sagen, nee, wir gehen wieder auseinander. Ich weiß nicht, wie das bei Ihnen war. Also das Ende zum einen, wir haben jetzt ja lange über diese Woche gesprochen. Ich weiß nicht, wie das Ende bei Ihnen war und ob Sie ähnliche Erlebnisse hatten. [00:05:47] Speaker B: Ähnlich ja, aber völlig konträr zu Ihnen, Herr Radl, weil für mich ist dieser Leistungsdruck in einer anderen Form da gewesen. Und zwar Abschied, ich war ja sozusagen mit Haut und Haaren dabei. Aus meiner sozusagen Leerzeit in der Gruppendynamik habe ich ja eine sozusagen Bezeichnung mitgenommen, die da gelautet hat, Ich sei ein Gruppendynamik-Junkie, also sozusagen ein Süchtiger. Und das war tatsächlich speziell in der Beginnphase dieser Lehrzeit der Fall. Das heißt, ich musste mich eigentlich erst entwöhnen von solchen Veranstaltungen wie das Organisationslaboratorium. [00:06:43] Speaker A: Also junkie deshalb weil sie permanent hingegangen. [00:06:46] Speaker B: Sind, weil ich sehr viel davon gemacht habe genau und weil ich dann auch total darin aufgegangen bin, ich verwende hier einen spruch von hermann hesse ich war also wie eine kerze die an beiden enden brennt, Also für mich war völlig undenkbar, eine Trainingsgruppe früher zu verlassen, bevor sie zu Ende ist. Also für mich wäre natürlich Sie, wenn Sie sagen, Sie müssen um 12.30 Uhr zum Flieger werden, das absolute, also völlig indiskutabel, also untragbar eigentlich. [00:07:24] Speaker A: Haben wir den nächsten Konflikt in der Organisation, also unterschiedliche Commitments, da haben wir. [00:07:27] Speaker B: In der letzten Episode drüber gesprochen. Und dann noch so ein Clown, und ich überspitze jetzt wirklich, und dann noch so ein Clown, der dann noch eine gute Performance machen will, also eigentlich der Verräter des Systems, weil er früher abhaut, aber dann will er trotzdem noch dort so aufscheinen als ob er der große Zampano wäre. Ja, interessant. [00:07:48] Speaker A: Interessant. Meine Wahrnehmung wäre übrigens ganz anders, auch wieder. Also scheinbar sehr unterschiedlich. Also meine Wahrnehmung wäre, ich muss früher gehen, aber ich kompensiere das mit einer exzellenten Leistung. [00:07:58] Speaker B: Genau, genau. Und bei mir wäre das sozusagen nicht mehr kompensierbar, weil Sie schon durch Ihr Tun dem widersprochen hätten. Und gleichzeitig war aber bei mir dann nicht so dieser Leistungsgedanke, sondern das war dann ein großes Learning für mich auch, als ich bemerkt habe, ich bin ja so Junkie, ich hab jetzt durch diese Überspitzung deutlich werden lassen, wie tief ich da drinnen war, und plötzlich bin ich draufgekommen, Achtung, Achtung, Überidentifikation. Es gibt ja in meinem Leben auch noch anderes wie Trainingsgruppen und Organisationslaboratorium, auch wenn ich sozusagen bestrebt bin, in diese Profession der Gruppendynamik einzutauchen. Und dann plötzlich waren für mich die Abschiede ganz wichtiges Ritual. Und das war aber dann wieder ein Ritual, bei dem ich mich nicht einer Leistung verpflichtet gefühlt habe, sondern ein Ritual, bei dem ich ganz bewusst gesagt habe, ich mache noch einmal sozusagen eine Art von Zusammenfassung. Ich gehe noch einmal im Team durch. Also bei uns war es dann so ein Abschiedstheaterstück, das wir gespielt haben. Wir sind dann im Team durchgegangen. Es gab also verschiedene Leute dort, die verschiedene Erfahrungen hatten. Und wir hatten eine ganz liebe Kollegin, die macht also Theater im Gefängnis. Die lässt Leute im Gefängnis Theater spielen. Das ist also eine Gefängnispsychologin, die damit Leuten hilft, Themen, Traumata zu bearbeiten. Und die hat ja Theatererfahrung. Ich selber war also im Impro-Theater drinnen und habe gerne Impro-Theater gemacht. Keith Johnston ist also Stichwort, also ein Impro-Theater, ein bekannter Impro-Theater-Mann. Und wir haben dann also uns selber als Gruppe überlegt, wie wir das tun können und haben dann lustvoll dieses Theaterspiel vorbereitet und dann einen lustvollen Auftritt auf der Bühne gehabt, der aber für mich jetzt weniger das gehabt hat, wie eine Leistung darzustellen, sondern eher auch für mich selber dieses Erlebnis noch einmal abzurunden, das Ganze noch einmal irgendwie in einer Art von komprimierten Form auf der Bühne kommen zu lassen und dann auch wirklich ganz bewusst den Abschied zu sehen, auch bewusst sozusagen jetzt natürlich überspitzt, aber im Grunde genommen ist ja auch der Tod ein Abschied, nicht wo man sagt, okay, man beschließt dieses Kapitel, man beschließt dieses Organisationstraining, man nimmt die Learnings mit, Schaut einmal, dass man die Konflikte integriert. Das gelingt natürlich jetzt nicht so schnell, aber zumindest für mich war es dann so eine Art Initial dafür. Das war für mich der Abschied. Also, dass ich dann schon ganz bewusst gewusst habe, Achtung, Identifikation mit der Gruppendynamik bei mir ist sehr hoch. Ich muss zurückkehren wieder in meinen Körper. Ich muss sozusagen klar differenzieren zwischen mir und einer Lehrveranstaltung und ich muss aber auch für mich dann in einem adäquaten Tempo und in einem guten Ausmaß das alles wieder loslassen. Diese ganzen sozialen Prozesse während einer Woche, diese Aufregungen, die emotionalen Aufregungen, Und das war für mich dann dieser Abschied. Und der ist dann bei uns in der Gruppe sehr schön gelungen, weil wir eben dieses Theaterspiel gespielt haben und miteinander noch einmal lustvoll so einen Moment verbracht haben, um dann eben loszulassen und zu gehen. Ja, das war es bei mir. Bei mir war es weniger dieser Leistungsgedanke. Aber wie gesagt, wir haben es ja eh früher schon herausgearbeitet. Ich habe da eine andere Perspektive drauf als Sie, Herr Radl. [00:11:42] Speaker A: Das ist interessant also ich nehme sie jetzt sehr fokussiert war auf sich selber sie tun das für sich selber das ähnliche ähnlich habe ich das im urlaub gemacht indem ich mal gesagt habe ich ziehe mich mal ein stück weit zurück und beobachte das eher während ich den abschied eher für andere gemacht habe vielleicht auch wieder für mich um vor anderen gut auszusehen aber ein anderer referenzpunkt die anderen und sie hatten den referenzpunkt sich selber Und was ich interessant fand glaube ich eine gemeinsamkeit zwischen ihrem urlaub und meinem und in ihrer gruppe und meiner gruppe am ende haben wir. Über kompetenzen geredet auch also wer kann was besonders guten sie haben die kollegin geschildert die theater gemacht hat sie haben im pro theater gemacht also sie nutzen das was sie schon gut können um am ende was schönes zu kreieren ähnlich war das bei uns auch wir haben film gedreht. haben den geschnitten haben relativ aufwendig mit audio gearbeitet haben dann aus einer anderen gruppe jemanden gefunden der eine drohne da hat der uns unterstützt hat also wir haben dann auch sozusagen eine kooperation zwischen den gruppen herbekommen hinbekommen. Das war so der erste wirkliche moment in dem urlaub wo ich gedacht habe interessant jetzt funktioniert eine kooperation zwischen gruppen, Jetzt reden wir über kompetenzen und jetzt kreieren wir aus dieser kooperation zwischen anderen aus dem nutzen von unseren kompetenzen wirklich etwas schönes am ende. wo es dann hinlaufen kann hat gleichzeitig aber auch wieder dazu geführt ich habe den begriff schon mal etwas früher genutzt die gruppe ist ein stück weit zerfallen, weil ich natürlich dann am rechner gesehen gesessen habe ein bisschen videoschnitt gemacht habe die anderen wieder irgendwas anderes gemacht haben ich am see war mit jemand anderem also die gruppe ist sehr zerfasert, auf der einen seite negativ weil wir so eine sehr starke zusammen so eine koalition hatten wir haben zusammengeklebt fand ich fast schon. Und dann ist es auseinander gebrochen was für mich so ein schritt war wieder auseinander zu gehen und das sind interessante frage für mich dieses team gefühl dieses wohlige gemeinsam arbeiten. Aber wenn man es dann aufbricht, kommt aus meiner Sicht auch etwas sehr tolles raus. Und wann muss man zusammenkleben, wann muss man wieder aufbrechen? Finde ich eine interessante Fragestellung, über die ich immer wieder so ein bisschen nachdenke jetzt nach dem Urlaub. Also wann ist Zusammenhängen zu viel und wann ist Auseinanderbrechen zu viel? [00:14:05] Speaker B: Ja, interessant. Während Sie jetzt gesagt haben, Zusammenhängen auseinanderbrechen, habe ich dann gedacht an Ihre Erwähnung, dass Sie ja ein oder zwei Wein getrunken haben am Abend und dass so ein bisschen so eine Laune, so eine Art von Feierlaune auch da war. Und das hat mich dann wieder drauf gebracht, das war interessant. Also heißt das jetzt, dass sie diese Feierlaune als das Zusammensein betrachten und das Arbeiten eigentlich als das Nichtzusammensein. Und was mir dann noch in den Sinn kommt, ist ja dieses Vereintsein im Geiste. Also sie haben ja geschildert, es gibt diese eine Aufgabe, und sie haben sich offensichtlich dafür entschieden, einen Film zu machen. Und jetzt sind sie zwar nicht am Ort vereint, aber im Geiste durch die Aufgabe geeint, weil ja jeder sozusagen die Zeit widmet. Also die Zeit ist ja jetzt nicht so, wie Sie vorher einmal erwähnt haben, Sie müssen eine Vorlesung halten und kriegen dann dafür eine Entschuldigung Ihrer Gruppe oder so, sondern die Zeit ist ja zwar getrennt verbracht, also Sie im Schneideraum oder Sie irgendwo am See und andere dann woanders, aber vereint im Geiste verbracht. Und insofern hätte ihr eigentlich die eigentliche, also abgesehen von der Weinseligkeit, also von dem, dass man sich sozusagen berauscht, einander nähert, was ja eher so ein einander nähern sozusagen ist mit mit Scheuklappen und mit allen möglichen, also Alkohol ist ja so eine Art Dämpfung der Sinne, das lässt ja die anderen nicht im so erleben, wie die Sinne sozusagen eigentlich in der Aufnahme sein können, sondern die Sinne sind ja durch den Alkohol hier völlig verändert. [00:15:52] Speaker A: Ja, was ich aber nicht pauschal negativ sehen würde. Also ich glaube, da ist die Menge, die das Gift macht dann. Ich glaube, das kann auch sehr viel lockern dann. [00:16:01] Speaker B: Genau, aber ich wollte nur darauf hinweisen, dass es sozusagen ein anderes Zusammensein ist, wenn man jetzt Alkohol dafür verwendet, als wenn man eben keinen dafür verwendet und gleichzeitig auch ein anderes Zusammensein, wenn man zwar nicht vor Ort zusammen ist, sondern eben vereint im Geiste in einer Aufgabe, in der man aufgeht. Und das war noch das, was mir dazu eingefallen ist. Und dann auch natürlich das, wo Sie dann so ein bisschen erwähnt haben, ah, interessant, so irgendwie, man kann ja dann, wenn man da auseinanderbricht, und das hätte ich jetzt gar nicht so als Auseinanderbrechen gesehen, sondern ich hätte es eigentlich als die eigentliche Vereinigung gesehen, nämlich zum ersten Mal in einer Aufgabe vereint, ja, und auf dieses Ziel hin da irgendeinen Film zu produzieren, mit dem Abschied schon ein bisschen so im Geiste, dass es noch das Letzte ist, was man da gemeinsam miteinander tut. Also insofern hätte ich das noch eher gesehen als tatsächlich noch einmal eine Zusammenkunft und weniger ein schon beginnendes Auflösen. Ich meine vielleicht sozusagen das beginnende Auflösen, dass man dann im Kopf hat, okay, morgen ist es dann vorbei, weil der Flieger geht und ich weiß, ich muss um 12.30 Uhr spätestens weg sein oder andere müssen schon am Abend weg sein. Und das heißt also, da hätte ich eher das gesehen, dass es die eigentliche Performance, also wenn man so will, diese Tugman-Partie da mit dem Norming, Storming, Performing, dass man sagen kann, eigentlich so wie sie es jetzt geschildert haben, sind sie erst im Performing gewesen bei diesem Produzieren ihrer Abschlusspräsentation. Und was auch immer dann vorher war, würde ich zumindest sagen, war nicht so ein starkes Performen, wie es zu dem Moment war. [00:17:55] Speaker A: Interessanter punkt also als sie das so geschildert haben habe ich jetzt gedacht mensch eine gemeinsame vision man ist im geiste vereint oder neudeutsch wird man glaube ich purpose sagen dazu. Und das ist tatsächlich so dass ich sagen würde in dem moment wo der auftrag kam also war ein hinweis vom staff glaube ich, dass man sagen wir müssen diese learnings ja mal irgendwie zusammenfassen und das könnte ja das der gemeinsame sinn der organisation sein also wir haben uns viel über auch sinn der organisation unterhalten haben versucht krampfhaft einen sinn zu schaffen, was uns nicht gelungen ist und ich glaube dieses diese learnings aufzubereiten das hat dann am ende tatsächlich diesen kleber geschaffen der alles zusammengehalten hat und der uns auch ausgerichtet hat in eine bestimmte richtung in die wir dann gemeinsam laufen konnten und das war für mich so der punkt wo ich gesagt habe ab da funktioniert das dann auch also so eine organisation braucht eine gemeinsame richtung, wie auch immer man da hinkommt in dem fall würde ich jetzt eher sagen war sie vorgegeben vom staff was ich was ich aber sehr gut und sehr hilfreich fand weil ich glaube ansonsten hätten wir uns noch. Zwei wochen um den kreis gedreht hätten überlegt was machen wir eigentlich und das ist auch durch die woche immer wieder versucht worden dass man versucht hat. Oder dass das individuell versucht haben der gesamten organisation einen sinn zu geben. auf den wir uns aber nicht einigen konnten also gab leute die wollten start-up gründen gab andere initiativen wo wo leute gesagt haben wir wollen irgendwie ich weiß gar nicht mehr irgendwas machen und das hat alles nicht funktioniert das hat uns alle nicht vereint aber dieser auftrag am ende diese learnings zusammenfassen der hat uns tatsächlich wie sagen der hat uns im geiste zusammengebracht auch wenn wir physisch zerfallen sind. [00:19:32] Speaker B: Für mich war es jetzt eine sehr schöne Metapher auch dafür, dass man sagt, der Sinn des Lebens ist der Tod, weil sie erst durch den Tod den Sinn erhalten. Also erst durch das Ende, dadurch dass sie wissen, es wird nicht dauern, erst durch dieses Ende kommt dann etwas zustande. Weil wenn man das Ende eben nicht hat, verliert man sich in allem möglichen, warum auch nicht, es dauert ja. Und in dem Moment, wo ein Ende dann da ist, wo man weiß, es dauert eben nicht mehr und es muss jetzt irgendwas, also was auch immer sein wird, egal ob man was produziert, nicht produziert, was schlechtes produziert, was anderes produziert, es wird das Ende sein. Und das, finde ich, kam jetzt sehr schön zum Ausdruck auch, dass ich plötzlich sage, ah, okay, und da war Ausrichtung da, und da hat man halt was getan, und dann hat man das sozusagen umgesetzt. Und das kann durchaus auch sein, also zumindest hätte ich das so empfunden jetzt beim Zuhören, das kann durchaus sein, dass man sagt, aha, das ist der Sinn eines Endlichen oder des Bewusstseins des Endes, dass man eigentlich sagt, man hat eben nicht ewig Zeit, Und weil man nicht ewig Zeit hat, ist es sinnvoll, eine Entscheidung zu treffen, weil wenn die Entscheidung nie getroffen wird, also immer in der Schwebe bleibt, dann wird es trotzdem ein Ende geben. [00:20:55] Speaker A: Was ich sehr interessant finde, weil wenn ich jetzt versuche, das zu übertragen auf Organisationen außerhalb des Urlaubs, die haben ja im Idealfall, zumindest im Idealfall aus Sicht der Organisation, kein Ende, sondern die bestehen ja 100 Jahre oder länger. So eine Siemens, Daimler, wie sie alle heißen. also haben die kein ende und dann frage ich mich wie kriegt man ende in so einer organisation rein das ist dann für mich so eine produktentwicklung beispielsweise dass man sagt man hat ein projekt was man definiert und jedes projekt ist charakterisiert unter anderem durch einen definierten endzeitpunkt zumindest in der literatur in der theorie. Und vielleicht schaffen wir darüber künstlich ein Ende, um diesen Druck reinzukriegen. Das war eine Überlegung. Und die zweite Überlegung, die mir jetzt gekommen ist, ist, wie geht man mit unterschiedlichen Altersgruppen in einer Organisation um? Weil natürlich die Leute, die kurz vor der Rente sind, ein anders definiertes Ende haben. als die leute die anfang 20 sind in die organisation reinkommen das stelle ich mir interessant vor was das nochmal für eine dynamik erzeugt dieses ende und ich sehe sie lächeln mit sicherheit das thema projekte hat hat etwas angeklungen nämlich an. [00:22:01] Speaker B: Nein, was angeklungen hat, war, wie Sie gesagt haben, wie kriegt man denn das Ende in die Organisation rein? Das haben Sie so als Frage gestellt, nicht? Und ich musste lächeln, weil ich gesagt habe, schauen Sie, Herr Radl, Sie brauchen nur den Menschen zulassen in der Organisation. Und Sie haben das Ende drinnen. Weil der Mensch wird sterben. Manche früher, manche später. Und wenn Sie den Menschen in der Organisation zulassen, den Menschen, dann haben Sie das Ende drinnen. [00:22:30] Speaker A: Ja und das jetzt wieder frage mich wie kriegen wir das jetzt übertragen in output bin da, kennen mich ja bin jetzt bwl da im gedanken wie kriegen wir das in output produzieren aber das ist wahrscheinlich die unlösbare frage mit der sich alle rumschlagen und wenn wir das lösen könnten dann. [00:22:49] Speaker B: Aber Herr Radl, auch das können Sie über den Menschen lösen, nicht? Weil Menschen produzieren Output, indem sie zwei passende Geschlechter miteinander werken lassen und wenn das biologisch funktioniert, dann haben sie nach neun Monaten ein Output, Herr Radl. [00:23:07] Speaker A: Ja, das ist die philosophische Sicht. Ich versuche jetzt wieder, wie kriegt man das in Organisation? [00:23:11] Speaker B: Nein, nein, das ist überhaupt nicht philosophisch. So ist das philosophisch. Also, das ist ja zutiefst biologisch faktisch. [00:23:19] Speaker A: Klar. [00:23:19] Speaker B: Das ist ja gar nicht philosophisch. [00:23:20] Speaker A: Aber wie kriegen wir das jetzt auf Organisation übertragen? Also was machen wir in Organisationen, damit da am Ende ein Produkt ist? Ein interessantes Elektroauto, irgendwas, was die Leute haben wollen. Aber das wäre mit Sicherheit eine ganz andere Diskussion nochmal. wir merken wie der abschied spannend ist und wie mir es auch schwer fällt den abschied zu machen von da ist es vielleicht gut wenn wir den abschied jetzt machen und uns gleichzeitig noch mal die türe offen halten indem wir irgendwann auch mal über den staff sprechen, weil den staff haben wir immer wieder mal erwähnt und das ist mit sicherheit ganz interessant auch noch mal über die rolle des staff zu sprechen weil er, aus meiner Sicht für viel Irritation gesorgt hat während der Woche, was ja mit Sicherheit auch die Idee dahinter ist, gleichzeitig aber auch sehr hilfreich war, über die Woche, und dass wir uns einfach nochmal eine Episode Zeit nehmen, darüber zu diskutieren. Vielen Dank an alle, die zugehört haben zum Thema Abschied. Herr Schuster, vielen Dank, dass Sie dabei waren. Lassen Sie uns den Abschied machen. Und ich freue mich auf die nächste Episode mit Ihnen.

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